wegwärts - Mit dem Camper in Dänemark

Unsere Tour durch Dänemark

Den Uendelige Bro

Museum ARoS in Aarhus

Aufeinandertreffen von Skagerak und Kattegat in Skagen

Cold Hawaii

Erik A Frandsen Mosaik im ARoS Museum

…..  mit dem Camper nach Dänemark

In diesem Jahr waren wir schon mit dem Flieger, dem Zug, dem Auto und Fahrrad unterwegs – Karl, unser Campingbus, steht noch einsam vor dem Haus.

Ein Blick in die Wetter-App verheißt Anfang Juni eine Schönwetterphase im Norden mit viel Sonne und ungewöhnlich hohen Temperaturen – dann also los! Schon lange stehen Aarhus – Kulturhauptstadt im Jahr 2017 – und Skagen auf unserem Wunschzettel.

Tag 1

Wir starten in Kassel am frühen Morgen mit dem Ziel Aarhus – nach 650 km haben wir unser Ziel erreicht und steuern einen Campingplatz südlich der Stadt an. Der Platz liegt in einem Naherholungsgebiet an der Ostsee und versteckt sich in einem Wald mit Rad- und Wanderwegen und einem großen, frei zugänglichen Wildgehege.

Aufgrund der Jahreszeit – keine Ferien! – haben wir bei dieser Tour auf Reservierungen verzichtet. Da wir in der Vorsaison unterwegs sind, ist das kein Problem und wir bekommen auf jedem der angefahrenen Plätze einen Stellplatz. So auch hier auf dem Campingplatz Blommehavn, ein idyllischer kleiner Platz an einem Hang, der zu einem kleinen Sandstrand sanft abfällt und fast von jedem Platz Meerblick bietet.

Wir installieren Karl auf einem Platz mit Ostseeblick und laden die Räder ab. Am Platz entlang führt ein gut ausgebauter Radweg durch den Wald am Meer und an zahlreichen Stränden und Buchten entlang direkt in die Stadtmitte und zum neuen Hafen. Obwohl heute ein Wochentag ist, sind bei bestem Sommerwetter am Nachmittag die Strände voller Menschen. Am Hafenschwimmbad inmitten futuristischer Wohntürme sind die Sonnenplätze schon knapp und die Tische der Cafés sind gut frequentiert.

Fürs Abendessen folgen wir einer kulinarischen Empfehlung und entdecken einen Street Food-Market ein, der dem hungrigen Besucher eine kulinarische Weltreise bietet. Man versorgt sich mit Essen und Getränken, macht es sich draußen auf Bänken und an Biertischen bequem und genießt das sommerliche Getümmel und den Duft nach internationalen Spezialitäten. Neben der wirklich schönen Location kann man hier relativ preiswert und überaus lecker essen.

Auf dem Rückweg halten wir für einen (mitgebrachten) Drink auf Den Uendelige Bro, der sogenannten endlosen Brücke – ein kreisrunder Steg, der in die Ostsee ragt, auf dem man sitzen, feiern oder einfach nur die Abendstimmung genießen kann.

Der rund Steg wurde erstmals 2015 im Zusammenhang mit dem Event ”Sculptures by the Sea” ausgestellt. Die Aarhuser waren so begeistert von dem Kunstwerk, dass man es mit Hilfe der Stadt als permanente Lösung etablierte – als Kunstwerk und als unvergleichlich tollen Badesteg.

 

Tag 2

Nach einer kurzen Regenpause im Bus, radeln wir wieder nach Aarhus, um das Museum ARoS zu besuchen, dessen Standort wir gestern schon ausgekundschaftet haben.

Auf dem Weg halten wir an einem Tierpark, der ohne Eintritt und Kontrolle frei zugänglich ist und streicheln tatsächlich junge Rehböcke, die zutraulich näherkommen – eine schöne Möglichkeit, vielleicht auch mit Kindern.

ARoS ist eines der größten Kunstmuseen Nordeuropas mit  Schwerpunkt auf Gegenwartskunst. Auf der Dachterrasse erstreckt sich mit einem Durchmesser von 52 m und einer Länge von 150 m der Rainbow-Walk des dänisch-isländischen Künstlers Olafur Eliasson – ein runder aus Glas gestalteter in allen Farben des Lichtspektrums erstrahlender Panoramaweg, der einen Rundum-Blick auf Aaarhus ermöglicht – eine magische Erfahrung, die uns fast nicht mehr loslässt.

Wie viele Gebäude in Aarhus ist auch dieser Museumsbau ein Beispiel moderner dänischer Architektur und bietet eine interessante Sammlung nordeuropäischer Gegenwartskunst - Gemälde, Fotografien und Installationen, sowie thematisch interessante, temporäre Ausstellungen.  Das ARoS ist in jedem Fall einen ausgedehnten Besuch wert, auch wenn draußen die Sonne und sommerliche Temperaturen locken.

Das Wetter lockt zu einem ausgiebigen Bummel durch die schöne Innenstadt – eine wirkliche Entdeckung (dank des Reiseführers) ist die Dachterrasse des Kaufhauses Stelling, auf dem man auf unterschiedlichen Ebenen neben Cafés und Restaurants Schaukeln, nicht nur für kleinen Besucher, findet.

Nicht nur um die Kosten für Verpflegung nicht zu hoch anzusetzen und das Kochen am Bus zu vermeiden, sondern auch, weil das Wetter nach wie vor warm und sommerlich ist, ist der Street Food-Market wieder ein gutes Ziel für ein frühes Abendessen.

Es gibt natürlich noch mannigfaltige Möglichkeiten, n Aarhus und die dänische Kultur zu erkunden, zum Beispiel im Freilichtmuseum Den Gamle By, deutsch „die alte Stadt“. Im Gegensatz zu den meisten Freilichtmuseen hat es nicht die ländliche, sondern die städtische Kultur und Geschichte zum Gegenstand. Als solches ist es das älteste seiner Art. Oberhalb des Freilichtmuseums findet man den botanischen Garten der Stadt mit Rasenflächen, Picknicktische und Gewächshäusern mit mediterranen, tropischen und Wüstenpflanzen.

Fans von Karussells und Achterbahnen finden am Stadtrand den  Tivoli Friheden, einen Freizeitpark,  den es schon seit 1958 gibt.

 

Tag 3

Bevor wir wieder auf Tour gehen statten wir in der Nähe unseres Campingplatzes noch dem Moesgaard Museum einen kurzen Besuch ab.  Es wurde 1970 gegründet und besitzt eine reichhaltige archäologische Sammlung, darunter Masken- und Runensteine, die Moorleiche des Grauballemanns und der eisenzeitliche Hortfund aus dem Illerup Ådal. Uns interessiert primär die Architektur des Museums, die wirklich einzigartig ist – unbedingt anschauen!

Wir nehmen Abschied von Aarhus und setzen unsere Fahrt nach Norden fort mit dem Ziel Skagen, wo Nord- und Ostsee aufeinandertreffen.

Wieder bekommen wir problemlos einen Stellplatz auf einem der zahlreichen, wirklich komfortablen, Campingplätzen – diesmal der Platz Poul Egg etwas westlich der kleinen Stadt.

Ein Highlight ist der Spaziergang entlang des Strandes auf die berühmte Meeresscheide – das Aufeinandertreffen von Skagerak und Kattegat. Auch in der Vorsaison ist das ein Ziel für zahllose Touristen – leicht vorstellbar, was hier in der Hochsaison los ist … Hier ist das Selfie im Meer – ein Bein in der Nord-, ein Bein in der Ostsee ein absolutes Muss, auch wenn Meer Meer ist und die Linie sich nun wirklich nicht ziehen lässt ….

Am Abend locken am kleinen Hafen von Skagen viele kleine Lokale mit regionalen Fischgerichten und süffigem Bier …. unsere erste Erfahrung mit den Preisen alkoholischer Getränke in Dänemark ….

Tag 4

Nach mückenreicher Nacht in Skagen, einer Sonne. die kaum untergehen will, und einem kurzen Stopp in der Kleinstadt Thisby (kann – muss aber nicht), ist unser nächstes Ziel das sogenannte ‚Cold Hawaii‘ – das Mekka der skandinavischen Surfer an der skandinavischen Nordsee - Klitmǿller. Wir beziehen auf dem gleichnamigen Campingplatz unseren Handballfeld großen Stellplatz und lassen den Tag mit einem Strandspaziergang ausklingen – leider ist das Wetter einfach zu mild für die wilden Surfer und wir begnügen uns mit einem Bier mit Ausblick auf Dünen und leichte Brandung.

 

Tag 5

Schweren Herzens setzen wir am nächsten am unseren Roadtrip fort mit dem Ziel Limfjord, der schöne Rundwege mit dem Fahrrad verspricht. Wir starten am Hafen von Glyngǿre am Fjord,  und laden die Räder ab. Nach einer Softeis-Pause starten wir auf eine 30 km Rundtour über die Insel, die entgegen unseren Erwartungen leider nur in kurzen Strecken am Wasser entlang führt und nicht überall eindeutig ausgeschildert ist. Aber dennoch tut nach den langen Fahrten im Bus die Bewegung auf den Mountain-Bikes mehr als gut …

Zurück am Hafen stärken wir uns mit einem Snack, laden die Räder wieder auf und fahren weiter zu unserem nächsten Ziel – Skive, wo wir Karl mit Fjord-Blick auf einem wunderschönen, terrassierten Campingplatz mit großem Pool installieren. Nach ausgiebigem Bad – zuerst Fjord, dann Pool, beschließen wir den Tag – der mit dem Sonnenuntergang um 22.30 (!) endet mit skandinavischen Snacks mit Blick aufs Wasser am Bus.

 

Tag 6

Der letzte Tag unseres dänischen Roadtrips – wir fahren wieder nach Süden und wollen noch einen letzten Sommertag an der Ostsee verbringen. Nach einer kurzen Internet-Suche nach einem geeigneten Campingplatz verlassen wir die Autobahn bei Skovby und fahren Richtung Sonderbǿlle auf eine kleine Halbinsel nördlich von Sondervig. Wieder ist die Anmietung eines Stellplatzes unproblematisch und wir reihen uns in eine Riege genau ausgerichteter Wohnmobile oberhalb eines kleinen Strandes – wieder mit Blick auf die Ostsee - ein. Dieser Campingplatz hat alle Sterne verdient, die man geben kann – zum ersten Mal in unserem Camperleben duschen wir geradezu luxuriös in privaten, auf das modernste gestalteten Waschräumen. Der Abend geht ruhig zu Ende und wir bereiten ein dänisches Nationalgericht auf dem Campingkocher zu – Hot Dogs mit dänischer Remoulade und Röstzwiebeln und lassen die Tour Revue passieren.

 

Fazit

Dänemark im Frühsommer          -  … ist entspannt und schön, vorausgesetzt man erwischt eine Schönwetterphase, wie wir das Glück hatten zu erleben. Zu dieser Zeit ist es noch möglich, ohne Reservierung Unterkunft zu finden. Das ermöglicht spontanes Reisen und das Verändern von Plänen.

Lebenshaltungskosten                   -  … sind höher als in Deutschland, wenn man ausgehen und in Restaurants essen möchte. Auch der Konsum von Alkohol ist deutlich teurer als in Deutschland. Wenn man mit dem Camper unterwegs ist, kann man in hervorragenden Supermärkten fertige Speisen erstehen und diese auf dem Campingplatz verzehren. Abgesehen vom eigenen Campingkocher (oder einer eingebauten Miniküche) haben fast alle Campingplätze gut ausgestattete Küchen mit Mikrowellen, Öfen und Herden, in denen man problemlos Essen erwärmen oder – bei Bedarf – ganz Menüs kochen kann.

Campen in Dänemark                   - … macht richtig Spaß. Alle Plätze, die wir angefahren haben, hatten einen guten bis hervorragenden Standard und das zu moderaten Preisen, die denen für ähnlich hochwertige Plätze in Deutschland, den Niederlanden oder Frankreich entsprechen.

Kurz: Ein Roadtrip mit dem Camper in Dänemark ist eine wirklich gute Idee und wir kommen wieder, um auch die bisher noch nicht besuchten Regionen zu sehen. Wir lieben die Landschaft, die Küsten, die Sehenswürdigkeiten und ganz besonders die Menschen und ihre Lebensart.